Kosmo Kooper – Oh Brother

Ich habe viele Songs für ganz verschiedene Künstler geschrieben. Aber ich konnte eine ganze Weile nichts für mich selbst schreiben. Es macht einen großen Unterschied, ob man irgendeine Geschichte erfindet oder man tatsächlich über sich selbst schreiben will, wer man wirklich ist, was einen nachts wach hält und wer man sein möchte.
Auf dieser persönlichen Ebene habe ich mit mir gekämpft. In dieser Phase des Lernens hat mich eine Krise überrollt, als hätte mich ein Truck überrollt. Ich habe bemerkt, dass sich die Beziehung zu einem meiner engsten Freunde plötzlich anders angefühlt hat und wusste erst gar nicht, was überhaupt los war. Mit einem Mal haben sich die selbstverständlichsten Dinge, wie eine einfache Umarmung, nicht mehr richtig angefühlt.
Es hat Wochen gedauert, um die Gründe zu erforschen und die Dinge zu sortieren. Sich eine unangenehme Wahrheit einzugestehen ist eine Sache, sie laut auszusprechen wieder eine ganz andere. Am Tiefpunkt konnten wir reden und Klarheit bekommen. Jemand, der dir durch die schwierigsten Zeiten hilft, der zu dir hält, der dir sagt: „It’s gonna be alright / Es wird alles gut“, ist mehr als ein Freund: ein Bruder.
Als ich wieder auf den Füßen stand, gab es wieder Noten und Worte in meinem Herz, die raus mussten. Im Neon Licht des Studios entstand die Vision für einen Neuanfang und ich begann wieder zu schreiben. Ich war schon immer ein Kind der 80s und werde wohl immer eins bleiben.